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Liebe Interessenten an meinen Bemühungen,

kürzlich wurde ich gefragt, weshalb ich das eigentlich alles mache, was mich nun schon seit Jahren beschäftigt. Eine interessante Frage. Die ehrlichste Antwort bekommt man darauf wohl zu Hause vor dem Spiegel. Meine heißt: Ich liebe das Leben und bin einfach begeistert, wenn es wieder Frühling wird. Nicht nur, weil ich da Geburtstag habe (schon vorbei, diesmal der 67.), sondern, weil ich jedes Mal mit staunenden Augen zusehen darf, wie diese ganze Vielfalt des Lebendigen aus dem Winterschlaf erwacht.



Worum es mir im Kern meines Wirkens geht

Die Schneeglöckchen und Märzenbecher, die Amseln und Meisen und all die anderen, die später noch hinzukommen. Die alle unsere Welt mit ihrer Anmut, ihren Düften und Gesängen bezaubern. Und ich halte es einfach nicht aus, schulterzuckend zuzuschauen, wie eine vorübergehend irregeleitete Spezies dabei ist, diese ganze, über Jahrmillionen entstandene Buntheit und Vielfalt auf unserem Planeten zu ruinieren. Deshalb bin ich Biologe geworden, dann Hirnforscher und nun schon seit zwanzig Jahren Erklärer, Brückenbauer, Mutmacher und manchmal auch Wachrüttler und dann gern auch Prügelknabe für den geballten Zorn all jener, die lieber gern so unbehelligt weitermachen wollen wie bisher.

Das ist das hinter jedem meiner Bücher versteckte Anliegen, in all meinen Vorträgen, in den Workshops und Seminaren, in vielen Artikeln und Interviews, über Radio, TV und Internet habe ich versucht, dieses Anliegen umzusetzen. Es hat mir eine gewisse Bekanntheit eingebracht, manchmal freut sich auch jemand, dem ich irgendwo unterwegs begegne, aber den mich schmerzenden Verlust der Buntheit und Vielfalt des Lebendigen konnte ich mit all diesen Bemühungen nicht aufhalten.

Im letzten Frühjahr habe ich begonnen zu ahnen, woran das liegt: wir hören uns gern an, was andere sagen, ändern auch gelegentlich unsere Meinung, wenn es so besser passt. Aber wir sind nicht bei uns. Wir spüren uns nicht. Weil wir ständig im Außen und mit irgendwas beschäftig sind, haben wir gelernt, unsere innere Stimme zu überhören, die uns zu sagen versucht, dass wir dabei sind, uns selbst zu verlieren.
Und die uns – manchmal ganz allein vor dem Spiegel – fragt, ob dieses Leben, das wir führen, geeignet ist, um uns das zu ermöglichen, was wir doch eigentlich sein wollen: jemand, der sich selbst mag, der auf sich achtet, der Verantwortung für sein Handeln übernimmt, der sich am Leben freuen, der tanzen, spielen, singen kann. Und natürlich auch jemand, der – wenn ihm klar ist, wofür – richtig zupacken, hart arbeiten, etwas leisten kann. Mit Freude und Leichtigkeit. Und niemals auf Kosten anderer. Das wäre ein würdevolles Leben.








Die Auseinandersetzung mit der Würde wäre ein Ausweg

Wie das gelingen kann, davon handelt das eben erschienene und für die gegenwärtige Phase des großen Transformationsprozesses unseres Zusammenlebens Orientierung-bietende Buch. Menschen, die sich ihrer eigenen Würde bewusst werden, hören auf, andere Lebewesen wie Objekte zu benutzen oder zu behandeln. Und genau darum geht es, wenn unser Leben nicht immer ärmer werden und der Frühling seinen Zauber auch künftig behalten soll. Aber ich weiß ja nur allzu gut, dass allein davon, dass er ein Buch liest, niemand seine innere Einstellung, seine Haltung und damit auch sein Verhalten ändert. Deshalb haben wir über die Akademie für Potentialentfaltung eine Initiative mit der Bezeichnung Würdekompass gestartet. Sie soll Menschen vor Ort, also in möglichst vielen Städten und Gemeinden dazu ermutigen und sie dabei unterstützen, lokale Würdekompass-Gruppen zu bilden. Ziel ist es, das Thema Würde richtig in die Öffentlichkeit zu tragen und das Bewusstsein der eigenen Würde als inneren Kompass zur Orientierung in einer orientierungslos gewordenen Welt zu stärken. „Wie gelingt es Ihnen, das, was Sie hier als Unternehmer, Politiker, Arzt, Landwirt etc. machen, mit der Vorstellung ihrer eigenen Würde zu vereinbaren?“ müsste zu einer am häufigsten in öffentlichen Diskussionen gestellten Frage werden.

Den auf der Würdekompass-Seite eingestellten Aufruf „Es geht um unsere Würde!“ haben nun schon fast 20.000 Personen unterzeichnet. Vielleicht werden es 100.000, dann ist dieses Würdethema dort angekommen, wo es hingehört: im Verstand und in den Herzen sehr vieler Menschen. Dann wird wohl auch nicht nur lediglich darüber geredet, sondern dann werden wir uns gemeinsam auf den Weg machen, um – bevor wir in Würde sterben – wir endlich lernen, in Würde zu leben, hier und jetzt: miteinander statt gegeneinander, gemeinsam statt einsam und bezaubert von der Vielfalt des Lebendigen, wenn sie im Frühling wieder erwacht.

Damit das möglich wird, möchte ich Sie sehr herzlich einladen, sich
a. zu beteiligen
b. diesen Newsletter an all die Menschen weiter zu leiten, von denen Sie glauben, dass sie sich auch für das Thema Würde begeistern lassen.


Es geht also weiter, ich bin gespannt, was es dann im nächsten Newsletter im Herbst dazu zu berichten gibt.

Mit einem herzlichen Gruß und den besten Wünschen,
Ihr und Euer

Gerald Hüther